Giulia ist zielstrebig und weiß, was sie tun muss, um Träume Realität werden zu lassen. Sie studiert Medizin und ist Profisurferin. Ihr Erfolgsrezept? “Play hard, Work harder".

Giulia kommt aus der Nähe von Stuttgart und lernt bereits mit 13 Jahren das Kiten kennen. Ihr Vater ein begeisterter Hobbykiter, ein gemeinsamer Familienurlaub in Ägypten und Giulia ist Teil der Kitewelt. Danach dreht sich jeder Urlaub um das Wasser und die Zeit auf dem Board.

Für Giulia ist Kiten nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein Teil von ihr. So entscheidet sie sich nach ihrem Abitur 2016, in Meeresnähe zu studieren, und wird so zwangsläufig zum Nordlicht. Mit dem Umzug in den Norden soll es ihr gelingen, viel Zeit auf dem Kiteboard zu verbringen. Mit so einer ausgeprägten Passion, würde sich manch einer für ein eher einfaches Studium oder Arbeitsleben entscheiden. Giulia hat jedoch eine weitere große Leidenschaft: die Medizin.

Um beide Leidenschaften unter einen Hut zu kriegen, packt sie ihre Sachen und zieht für ihr Studium nach Lübeck. Anfangs ist sie überrascht, dass nicht jeder, der in Norddeutschland lebt, auch kiten geht. Sie beschreibt sich selbst als „Kolibri“. An der Uni ist sie die Surferin mit salzigem Haar im Präpariersaal und am Strand die angehende Ärztin.

Giulia liefert sowohl akademisch als auch sportlich ab und ist immer aktiv. In den Semesterferien absolviert sie ihre Pflichtfamulaturen und arbeitet nebenbei, um sich anschließend auf Kitereisen weltweit auf dem Wasser Ausgleich zu ermöglichen. Dieses Doppelleben ist natürlich eine Herausforderung, aber für Giulia auch sehr bereichernd. „Für mich war hin und wieder ein Tapetenwechsel nötig“, sagt sie. Der extreme Kontrast zwischen Hörsaal und Meer beziehungsweise geistiger und physischer Anstrengung hat sie geerdet. Zwei Leidenschaften zu haben, macht den Charakter vielseitig.

Die Coronapandemie spielte Giulia „sehr in die Karten“, da der Präsenzunterricht durch Onlinelehre ersetzt wurde. Das gab ihr die Flexibilität, mehr Zeit auf dem Wasser zu verbringen. So nahm sie 2020 schon an ihrem ersten GKA-Event teil und schnitt sehr gut ab. Beim GKA-Event auf Sylt erreichte sie sogar den 5. Platz.

Nun sitzt Giulia vor ihrer Doktorarbeit und ihre beiden Leidenschaften, die zuvor immer nur co-existierten treffen endlich aufeinander. Denn Kitesurfen ist nun auch ein Teil ihrer Forschungsarbeit zum Doktortitel.