Das Wunder von Tim Elter – vom Underdog zum Olympiastartplatz

Dezember 2023 – Tim Elter hat Glück im Unglück
Seit 2020 ist das Wellenreiten eine olympische Disziplin. 2024 sollen insgesamt 48 Männer und Frauen in Tahiti in der berühmt-berüchtigten Teahupo’o-Welle ihr Können beweisen. Der Deutsche, der auf Fuerteventura lebt, möchte diese Welle auch einmal surfen – mit Freunden beschließt er, bald mal Urlaub dort zu machen.
Olympia? – Scheint im Dezember so unwahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.
Tim ist Ersatzmitglied des deutschen Nationalteams und war bis dahin noch nie bei einem der Wettkämpfe, bei denen eine Qualifikation für die Olympischen Spiele möglich wäre, eingesetzt worden.

Plötzlich hat Tim jedoch Glück im Unglück – ein Surfer des Nationalteams fällt im letzten Qualifikationswettkampf wegen einer Verletzung aus und Tim wird als jüngstes Teammitglied aufgenommen!

Der Kampf

Vom 23.02 bis zum 03.03.2024 kämpft sich Timmy durch die Surf-Heats der ISA World Surfing Games in Puerto Rico, in der Hoffnung, einen der letzten 6 Plätze für die Olympischen Spiele im Sommer zu sichern.
Der Druck, der auf die teilnehmenden Surfer lastet, ist enorm. Schafft ein Surfer hier nicht die Qualifikation, so muss er weitere 4 Jahre warten, um noch einmal die Chance zu bekommen.
Tim ist und fühlt sich als Underdog – etwas, was ihm mentale Stärke gibt: Niemand erwartet etwas von ihm und er kann einfach sein Bestes geben, und das ist genug.
Diese Herangehensweise bringt Erfolg mit sich: Timmy kämpft sich mit jeder gesurften Welle und jedem neuen Heat näher an ein Ticket – und plötzlich scheint der Traum nicht mehr nur ein Traum zu sein.

Tims Lässigkeit, die mit dem Sein als Underdog einhergeht, lässt jedoch langsam nach und am Tag vor der letzten wichtigen Welle, die alles entscheiden kann, kann Tim nicht schlafen, ihm ist vor Nervosität übel und er kann kaum klar denken.

01.03.2024 – Last Chance

Tim ist nun so weit gekommen, dass er das Ticket schon fast förmlich zwischen den Fingern spüren kann. In den letzten Tagen hat er immer wieder auf Social Media bekräftigt, dass er aus einem Grund da sei („We are here for a reason“).
Nun muss sich der 20-Jährige aber auf sein ultimatives Ziel fokussieren: Um sich zu qualifizieren, muss Tim die 7,5 Punkte des derzeit drittplatzierten Sebastian Williams überbieten. Im Nachhinein erzählt Tim, er habe sich auf dem Weg ins Wasser zur letzten Welle vor Nervosität und Stress fast übergeben müssen.

Dann passiert alles ganz schnell. Tim beweist sich selbst und der Konkurrenz klar und deutlich, dass es wirklich einen Grund für sein Teilnahme gibt: Tim hat es geschafft; er hat sich für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert. Er war und ist IN IT TO WIN IT !
Ob Tim enttäuscht ist, dass er nun die Teahupo’o-Welle nicht mit Freunden während seines nächsten Urlaubs surfen wird? Wir denken nicht: „Und dann, als ich an Land kam, kam das ganze Team auf mich zugerannt und alle umarmten mich. Das war wunderbar. (…) Es war einer der wunderbarsten Momente meines Lebens.“