Die Frage, ob zuerst das Huhn oder das Ei kam, kann man sich auch bei Finn Flügel stellen: Bedingt der Nachname das Talent fürs Fliegen oder die Leidenschaft und Liebe für den Wassersport? Im persönlichen Interview während der BOOT Düsseldorf erzählt uns der amtierende U16-Weltmeister und Deutsche Meister der Herren und Jugend von seinen ambitionierten Zielen. Spannend ist, dass es dem 14-Jährigen gar nicht schwer zu fallen scheint, sich unermüdlich und tagtäglich seinen Zielen zu nähern.
Die Hälfte seines Lebens kitet der junge Mann nun – gar nicht so lange, wenn man bedenkt, dass er erst 14 ist!
Während für manch einen Jugendlichen ein Umzug eher ein Problem wäre, hatte sich Finn Flügel einen Kontinentwechsel selbst gewünscht, um dem Kitesport mehr Zeit zu widmen. Seinen Eltern gehört die bekannte Brettsportmarke F2, sodass diese mit großem Verständnis den Umzug von Oberfranken in Deutschland zum Kite-Mekka in El Gouna, Ägypten, möglich machten. Dort, wo die Familie nun wohnt, herrschen so gut wie immer ideale Bedingungen für den Wassersport: Passt der Wind nicht ganz fürs Freestylen, macht der 14-Jährige halt Big Air und wird vom Wind über zwanzig Meter in den Himmel geblasen. Und auch in einem überdachten Schwimmbecken fällt ihm etwas ein: Auf der BOOT-Messe in Düsseldorf ist Finn als Wingsurfer oder Pumpfoiler unterwegs und begeistert die Zuschauer, die am Beckenrand stehen.
Talent und Trainingsfleiß
Bei der Frage, ob der Erfolg von purem Talent kommt, entgegnet Finn, dass eine Mischung verschiedener Faktoren den Erfolg bedingt. Klar, Talent ist hilfreich, am Ende kommt es jedoch auf die verbrachte Zeit auf dem Wasser und den Trainingsfleiß an – und den hat Finn!
Morgens muss der Jugendliche erst von 8 bis 13 Uhr Schularbeiten machen, dann geht er aufs Wasser. Ein paar Krafttrainingseinheiten streut er dann auch ein und lässt den Tag mit seinen Freunden ausklingen. Die neuen Tricks kommen auch nicht von alleine: „Es ist nicht nur so, dass man Talent hat und dann die Tricks kann.“
Als Inspiration nimmt Finn seine Vorbilder und andere Athleten. Sieht Finn einen Trick und findet ihn cool, dann übt er ihn so lange, bis er ihn beherrscht. Anders als manch anderer hört Finn aber dort nicht auf. Wenn er den Trick kann, ist er nämlich nur so gut, wie die letzte Person, die ihn gemacht hat. Finn entwickelt die Tricks weiter und performt Kunstwerke auf dem Wasser, die es so noch nie gegeben hat! Schwierig wird das dann für Wettkampfjurys, die diese Weltneuschöpfungen ohne Vergleiche oder Maßstäbe bewerten müssen!
Finn ist ein Ausnahmetalent und ein Unikat.
Der Trainingsfleiß, die Zielstrebigkeit und die Freude, die ihm beim Kiten ins Gesicht geschrieben steht, sollen ihm zu seinem persönlichen und sportlichen Ziel verhelfen: „Ich würde gerne schon vor 18 Weltmeister bei den Herren sein.“
Team Germany Kite&Wing begleitet Finn auf seinem Weg. Zusammen sind wir In It To Win It!